Nach wie vor Probleme mit digitalem BOS- und Bahnfunk

Symbolbild Polizei von calvinbasti (flickr.com/photos/calvinbasti/2887419627/), Lizenz CC BY 2.0 (creativecommons.org/licenses/by/2.0/)

Der Landesbezirksvorstand Berlin der "Gewerkschaft der Polizei" (GdP) beklagte in einer Pressemitteilung vom 29. März 2016, dass es in Berlin nach wie vor "massive Probleme bei der Nutzung des Digitalfunks" gebe. Einer der Hauptgründe sei die ungenügende Anzahl der Basisstationen. Die Berechnungsgrundlage für die benötigten Basisstationen stimme "hinten und vorne nicht". Nach Ansicht der GdP brauche man in Berlin für einen flächendeckenden Funkverkehr etwa ebensoviele Basisstationen wie in Wien. In Wien würden 138 Basisstationen eine Fläche von rd. 400 Quadratkilometern abdecken. Das Berliner Stadtgebiet sei mehr als doppelt so groß, habe derzeit aber weniger als 50 Basisstationen.

Probleme auch in Belgien: Die österreichische Tageszeitung "Der Standard" berichtete unter Berufung auf belgische Medien, dass das belgische TETRA-Netz "ASTRID" nach den Terroranschlägen in Brüssel für mehrere Stunden ausgefallen sei. Um die Kommunikation aufrechtzuerhalten, hätten die Sicherheitsbehörden zeitweise zum Messenger "WhatsApp" gegriffen.

Vorwürfe gegen die Bundesnetzagentur erhebt die Deutsche Bahn AG. Einer Meldung der "Stuttgarter Zeitung" zufolge wirft die Bahn der Bundesnetzagentur vor, dass durch die Vergabe von Mobilfunkfrequenzen, die an die Frequenzen des GSM-R-Bahnfunks angrenzen, der Bahnfunk beeinträchtigt werde. Bereits vor fünf Jahren habe man auf dieses Problem hingewiesen. Durch eine geplante Freigabe weiterer Frequenzbereiche und den Einsatz "stärker störender Breitbandtechniken" werde sich das Störpotenzial weiter erhöhen. Dies sei "nicht hinnehmbar".

Die Bundesnetzagentur weist die Vorwürfe der Bahn zurück: In einer Erklärung der Behörde heißt es dazu, sie gehe davon aus, "dass die DB Netz AG ihr GSM-R-Mobilfunknetz so betreiben kann dass dieses den bahnrechtlichen Standards in Deutschland und den Abnahmen des Eisenbahnbundesamtes entspricht." Die Bahn sei "insbesondere auch mit den hierzu erforderlichen Frequenzen ausgestattet".

Das Problem von Störungen und "Funklöchern" im Bahnfunknetz war anlässlich des Eisenbahnunglücks bei Bad Aibling im Februar dieses Jahres in den Blickpunkt gerückt (das Funkmagazin berichtete).


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