Hier ein kleiner Erfahrungsbericht von meiner Seite zum Thema McAfee Enterprise und der Virtualisierungssoftware Oracle VirtualBox.
Zuerst mal die Symptome
Die virtuelle Maschine (eine Win7 64 2 GB RAM 120 GB VHD) brauchte über 12 Stunden für 90 Windowsupdates. Als Wirt System setze ich einen Core i5 mit 2,8 GHz und 4 Kernen ein. Die CPU Auslastung auf der VM war generell bei 100%. Auf dem eigentlichen physikalischen System waren es aber nur ca 30%. Die VM hätte sich aber die kompletten Ressourcen krallen können, denn es war keine Quota gesetzt. Die Gasterweiterungen waren alle auf dem aktuellen Stand und funktionierten. VirtualBox selbst war auch in der im Moment aktuellen Version (4.2). Der Zugriff auf die virtuelle Festplatte war so langsam, dass man nicht mal mehr die Systemsteuerung flüssig öffnen konnte. Das Kopieren von einer 100MB Datei konnte dann schon mal gerne 2 Stunden dauern. Zuerst suchte ich natürlich die Fehler in der VM dort war allerdings nichts weiter installiert außer das jungfräuliche Windows 7 64 Bit Prof. Nach einer etwas größeren Recherche im Netz, bin ich dann auf VirtualBox User gestoßen die komischerweise ähnliche Performanceprobleme mit den VHDs haben wie ich. Wie es der Zufall will, nutzen diese User auch als Virenschutz auf ihren Hauptsystem McAfee Enterprise. Da es sich bei der McAfee Enterprise Version um eine Sicherheitslösung für den Businesseinsatz handelt, kann diese auch nicht einfach entfernt und gegen ein anderes Produkt ausgetauscht werden. Neue Erkenntnis - neue Probleme!
Ich möchte euch jetzt in einer kleinen Anleitung zeigen, wie ihr testen könnt, ob es am McAfee liegt oder nicht. Die Einstellungen, die im unteren Tutorial vorgenommen werden, sind nur temporär, da der McAfee Agent die Richtlinien nach einer gewissen Zeit wieder vom ePO Server zieht und der diese dann wieder überschreibt. In der Regel halten die Einstellungen für nicht mal eine Stunde. Wenn es an dem Zugriffscaner von McAfee liegt muss eine Richtlinie über den ePO Server an den Agent verteilt werden, damit dieser die VHDs nicht mehr mit abscannt.
- Zuerst machen wir einen Rechtsklick auf das McAfee Symbol in der Taskleiste und gehen auf Funktionen verwalten/VirusScan Enterprise
- Anschließend öffnet sich die VirusScan-Konsole, dort machen wir einen Rechtsklick auf den Zugriffsscaner und gehen dort in die Eigenschaften
- Jetzt müssen wir noch die Ordner mit den VHDs excluden. Wir wählen Links Alle Vorgänge und wählen oben den Karteireiter Ausschlüsse. Dort sehen wir dann wie viele Elemente im Moment nicht gescant werden. Dort gehen wir wiederrum auf Ausschlüsse.
- Jetzt können wir über die Schaltfläche hinzufügen Verzeichnisse excluden. Hier muss das Verzeichnis ausgewählt werden, in dem sich die VHD der VirtualBox befindet. In der Regel liegt diese im Nutzerprofil des angemeldeten Benutzers. Anschließend muss noch der Haken bei Unterordner auch ausschließen gesetzt werden. Wenn das ganze Bestätigt ist kann der Test gefahren werden. Jetzt kann die virtuelle Maschine auf Performance getestet werde. All zu lange sollte man jedoch nicht warten, denn die getroffenen Einstellungen werden vom ePO Server wieder überschrieben wenn der Agent einen Sync-Vorgang durchführt. Wenn sich die Performance verbessern sollte dann liegt es am McAfee, wenn nicht dann heißt es weiter suchen und vielleicht mal hier im Forum nachfragen