c't testet mobilfunkbasiertes Handfunkgerät "TS-W780"

Bildquelle: Hersteller

Das "TS-W780" ist ein Funkgerät, mit dem betriebsfunkähnlicher Verkehr über klassische GSM- und UMTS-Mobilfunknetze abwickelt werden kann und das damit nach den Vorstellungen der Entwickler eine kostengünstige Alternative zum klassischen Betriebsfunk darstellen soll.

Für die Übertragung wird ein nicht näher spezifiziertes Verfahren namens "Real-PTT" der chinesischen Firma "Corget" verwendet, deren Server angeblich in Großbritannien, Deutschland, den USA und China stehen.

Die c't hatte zwei Testmuster des "TS-W780" zum Stückpreis von 70 Euro bestellt. Die Geräte hinterließen bei den Testern einen zwiespältigen Eindruck: Das Gehäuse macht c't zufolge einen stabilen Eindruck, bei einem Gerät sei jedoch das Display schief eingesetzt gewesen. c't berichtet, die englische Übersetzung der Software sei schlecht, Menüpunkte seien an einigen Stellen nur in chinesischer Sprache verfügbar und Fehlermeldungen oder Diagnosefunktionen würden fehlen. Die kostenlose Disponenten-Software sei einfach und übersichtlich, jedoch nur in chinesischer und englischer Sprache und nur für Windows erhältlich. Den Geräten könnten bestimmte Rufgruppen zugewiesen werden; eine direkte Kommunikation von Gerät zu Gerät sei jedoch nicht möglich.

Überrascht waren die c't-Tester von der Sprachqualität: Der große Lautsprecher gebe "Funksprüche verständlich wieder" und das Mikrofon lasse sich "von Umgebungsgeräuschen nicht stören". Die Verzögerung habe bei UMTS-Empfang höchstens ein bis zwei Sekunden betragen; im GSM-Netz seien jedoch gelegentlich nur Wortfetzen angekommen.

Zusammengefasst kamen die c't-Tester zu dem Ergebnis, dass die Idee, Sprechfunk über Mobilfunknetze abzuwickeln, keineswegs schlecht sei. Die aufgezeigten Hard- und Software-Mängel dürften Kunden jedoch abschrecken.

Fazit lt. c't: "Das TS-W780 ist das schlechte Produkt einer guten Idee".

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