Unter der Rubrik
"Ärgernis der Woche" hat die "Badische Zeitung" am 20. April 2017
über einen "Streit wegen eines Amateurfunkers" berichtet.
Der Funkamateur war im Herbst
vergangenen Jahres in das baden-württembergische Städtchen
Aulendorf gezogen und hatte - der Zeitungsmeldung zufolge -
"nach und nach mehrere Antennen auf dem Dach seines
Hauses" angebracht.
Daraufhin klagten Nachbarn
über gesundheitliche Probleme: "Gliederschmerzen, Kopfweh,
Einschlafprobleme", auch seien Gliedmaßen häufig
eingeschlafen. Meist seien die Symptome abends aufgetreten, was
die Nachbarn zu dem messerscharfen Schluss veranlasste, es
bestehe der "Verdacht eines Zusammenhangs zwischen der
Belastung mit Funkwellen und den Beeinträchtigungen", weil
der OM meist abends seinem Hobby nachginge. Ein anderer Nachbar
klagte über "Gleichgewichtsstörungen und Schwindel".
Die "Landesanstalt für
Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg" wurde
alarmiert, die den Fall an die BNetzA weitergab. Die BNetzA
schickte den Prüf- und Messdienst, der feststellte, dass die
Amateurfunkanlage die Grenzwerte einhält.
Auch andere in der
Nachbarschaft aufgetretene Störungen wie ein sich nicht
öffnendes funkgesteuertes Garagentor, eine gestörte
Lüftersteuerung und Störungen im Satelliten-TV-Empfang konnten
dem Funkamateur nicht zur Last gelegt werden.
Leser der "Badischen
Zeitung" haben den Zeitungsartikel, der offenbar von einem
in Berlin ansässigen Journalisten-Büro zugekauft wurde,
inzwischen wegen tendenziöser Formulierungen kritisiert. So
hatte der Autor z.B. angemerkt, das (den Funkamateur entlastende)
Ergebnis des Prüf- und Messdienstes sei nicht überraschend,
schließlich hätten "die Kontrolleure dem Funker ihre
Messung vorher angekündigt".
Eine Diskussion zu diesem
Fall, an der auch der betroffene Funkamateur teilnimmt, findet im
Forum "Funkbasis.de" statt.