Anno 2205 - Das wissen wir bereits

Es ist schon knapp 3 Wochen her, dass Anno 2205 nach 3 Jahren Entwicklung überraschend hinter geschlossenen Türen auf der E3 angekündigt wurde. Da sich die Augen nun auf die Gamescom nächsten Monat richten, tragen wir eine Liste der bekannten Inhalte zusammen, um herauszufinden, was die Entwickler dort noch enthüllen könnten.

Konzept

Im Kern bleibt Anno immer Anno, das gilt auch für den neusten Teil der Reihe. Wie das Datum uns bereits mitteilt, werden wir so weit wie noch nie in die Zukunft geschickt. Das Ziel ist auch dasselbe geblieben, wir richten uns in einer Inselwelt ein, ziehen unsere Stadt hoch, errichten Produktionsketten und erfüllen die Bedürfnisse unserer Bewohner, damit diese zur nächsten Stufe aufsteigen und uns Zugriff auf neue Fahrzeuge und Gebäude gewähren. Doch während wir im Vorgänger Anno 2070 mit der dritten Siedlungsstufe in die Tiefsee abtauchen konnten, schickt uns Anno 2205 mit derselben Stufe auf den Mond, um ihn mitsamt seiner Rohstoffe für uns zu erschließen. Anders als in Anno 2070, wo man die Tiefsee nicht bewohnbar machen konnte, können wir den Mond sogar besiedeln. Die Mondbewohner gliedern sich auch wie die Techs aus Anno 2070, wenn man das Add-On nicht dazu zählt, in zwei Stufen. Mehr Fraktionen als diese zwei scheint es nicht zu geben, der Konflikt zwischen Ecos und Tycoons aus Anno 2070, sowie die Umwelteinflüsse der Gebäude, die im Vorgänger ein zentrales Spielelement dargestellt haben, fallen anscheinend weg. Außerdem fällt der Multiplayer weg, das ist ein Ergebnis der Bemühungen der Entwickler, Anno 2205 so zu entwickeln, dass man auch ohne Internetanbindung das volle Spielerlebnis haben kann und auf alle Funktionen des Spiels jederzeit Zugriff hat. Das ist ein großer Fortschritt verglichen mit Anno 2070, wo man für die Funktionen und das Aussehen seiner Arche permanent online sein musste. Ob und inwiefern ein Multiplayer nachgereicht werden wird, ist nicht bekannt, da jedoch auch der Multiplayer von Anno 1404 mit dem Add-On "Venedig" nachgereicht wurde, dürfen Anhänger des Multiplayers hoffen. Um die Erde mit dem Mond zu verbinden, und um den Transport von Gütern zu ermöglichen, hat sich Blue Byte, die Entwicklerfirma, eine neue Strategiekarte ausgedacht. Auf dieser soll es möglich sein, bis zu 8 bis 12 Spielwelten auf Erde und Mond miteinander zu verbinden. Außerdem soll man in der Lage sein, nahtlos zwischen diesen Welten hin und her zu wechseln. Die Idee dahinter ist, dass man nicht 50 Stunden an einer Welt arbeitet und dann auf einer anderen komplett von vorne anfangen muss, sondern dass man an einer großen Welt arbeitet, in der sich die Spielwelten gegenseitig unter die Arme greifen. Als Beispiel kann man die Mondkolonien heranziehen. Zu Beginn der Kolonisierung sind diese nämlich komplett auf Baumaterial und Lebensmittel von einer der Erdwelten angewiesen, im Gegenzug gibt es auf dem Mond unglaublich viel Helium-3, aus welchem man riesige Mengen Energie für die Erdwelten gewinnen kann. Wie das Kampfsystem, falls vorhanden, aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Interessant ist allerdings der Fakt, dass es keine separate Storykampagne mehr geben wird, wie dies in den Vorgängern der Fall gewesen ist. Stattdessen wird die Geschichte, wie dies bereits in Sid Meier's Civilisation: Beyond Earth von Firaxis Games versucht wurde, in Form von optionalen Story-Missionen und Zwischensequenzen in das Endlosspiel integriert werden. In diesem Zusammenhang fallen oft die Begriffe "längste Kampagne" und "größtes Endlosspiel". Diese Missionen und auch die Nebenmissionen sollen außerdem vom Zeitlimit aus den Teilen davor befreit werden.

Gameplay

Wie bereits in Anno 2070 besitzt man ein zentrales Hauptquartier von dem man aus die Inselwelt erschließt. Im Fall von Anno 2205 ist das der Raumhafen. Im Verlaufe einer Partie soll man diesen immer weiter aufrüsten können, welche genauen Effekte diese Aufrüstungen bieten, ist noch nicht bekannt. Außerdem stellt der Raumhafen den Ausgangspunkt der Monderschließung des Spielers dar. Da der Transport von Gütern zwischen Erde und Mond verständlicherweise Unsummen verschlingen kann, ist es das Ziel einer Mondbasis, möglichst autark zu funktionieren. Dazu baut man als Spieler Gewächshäuser, um die Nahrungsversorgung sicherzustellen. Ein wichtiger Schritt ist auch der Bau von Schutzschirmen, welche die Kolonie vor Meteoritenschauern schützen. Die Gebäude in den Produktionsketten an sich sind ebenfalls von den Entwicklern überarbeitet worden. Einzelne Betriebe sind nun mit Modulen aufrüstbar, die zum Beispiel mehr Lagerplatz bieten. Betriebe benötigen darüber hinaus Arbeitskräfte, die vermutlich die Bewohner der Städte des Spielers sind. Man kann allerdings auch Roboter einstellen, um den Arbeitskraftbedarf zu verringern. Das führt dazu, dass man effektiv weniger Produktionsanlagen als im Vorgänger benötigt, diese allerdings im Detail mehr verwalten kann und auch sollte. Auch überarbeitet wurden die öffentlichen Gebäude in den Städten an sich: Statt eines Einflussbereiches erschließen die Gebäude die gesamte Insel. Allerdings steigen die Unterhaltskosten mit der Entfernung zu den Wohngebäuden. In diesem Zusammenhang wird auch von "Logistikkosten" gesprochen. Außerdem besteht die Möglichkeit, an bestimmten vordefinierten Stellen zwischen zwei Inseln eine Brücke zu errichten und die Warenlager der beiden Inseln zu verbinden. Es ist also gut denkbar, dass die Schiffe, die normalerweise das Kernelement eines jeden Annos bildeten, zumindest im späterem Verlauf einer Partie an Bedeutung verlieren werden. Zudem wird es für die Karten spezielle Aufgaben geben, es besteht auf einer Karte zum Beispiel die Möglichkeit, über eine Baumissionsreihe einen riesigen Staudamm zwischen mehreren Inseln zu errichten. Auch neu ist die Tatsache, dass man Wohngebäude in verschiedenen Größen bauen können soll, größere Gebäude verbrauchen mehr Platz, benötigen aber nur eine Straßenanbindung und können mehr Einwohner beherbergen als ihre kleineren Verwandten. In der Stage Demo konnte man außerdem in der Strategiekarte bereits erahnen, dass anscheinend Inselwelten in mehreren Klimazonen auf der Erde geben wird. Die Entwickler schweigen allerdings noch bezüglich schneebedeckter Karten und auch generell bezüglich Karten in verschiedenen Klimazonen, wie zum Beispiel Wüsteninselwelten.

Technik

Die einzelnen Spielwelten, sowie die Inseln, die sich in ihnen befinden, sollen um ein Vielfaches größer sein als in den vorherigen Teilen. Das, sowie die Tatsache, dass man alle Spielwelten simultan verwalten kann, soll durch eine neue Engine realisiert werden, die wie bei den vorhergehenden Teilen extra dafür entwickelt wurde. Außerdem hat Blue Byte angekündigt, dass es keinen aktiven Modsupport geben wird, allerdings werden sie auch nicht aktiv gegen Mods vorgehen. Viel mehr lässt sich hierzu nicht sagen, es sind zum aktuellem Zeitpunkt weder Systemanforderungen bekannt, noch lässt sich viel bezüglich Spielfehlern sagen, dazu wissen wir schlicht und ergreifend zu wenig und das bislang gezeigte Material beschränkt sich auf Stage Demos, sowie auf Trailer. Vielleicht wird die Gamescom diesbezüglich etwas hergeben, ansonsten heißt es warten bis zum Release am 3. November oder bis man sich mit der Vorbestellung einen Key für die Beta sichern konnte.

Über den Autor

Finn Prox Redakteur
Kölner Game- und Messeredakteur mit Informatik Know-how.