Am 10. April 2015 strahlte der TV-Sender "arte" einen Beitrag mit dem Titel "Handy - strahlendes Risiko?" aus. Im Rahmen dieses Beitrags berichtete "arte" auch über eine Studie der Berliner Charité aus dem Jahre 2007, mit der geklärt werden sollte, ob Mobilfunk-Sendemasten Einfluss auf die Schlafqualität der Bevölkerung haben.
Dazu suchten die Forscher der Charité zehn Dörfer in Deutschland aus, die in einem "Funkloch" lagen und auch sonst geringe Immissionen durch elektromagnetische Felder aufwiesen. Dort stellten sie mobile Basisstationen der Firma T-Mobile auf.
Die Basistationen waren derart modifiziert, dass sie nachts nach dem Zufallsprinzip entweder ausgeschaltet blieben oder GSM-Signale im 900- und 1800-MHz-Bereich aussendeten.
Als Testpersonen wurden Einwohner ausgewählt, die in einem Abstand von bis zu 500 Metern um die Basisstation wohnten. Sie wurden mit Geräten ausgestattet, die nachts mittels Sensoren an der Stirn das Schlaf-EEG aufzeichneten. Darüber hinaus mussten die Versuchspersonen abend und morgens ihre subjetiven Eindrücke protokollieren.
Das Ergebnis der Studie verwundert nicht: Ein Vergleich der Schlafqualität der Testpersonen brachte keine Unterschiede - egal, ob die Basisstation angeschaltet war oder nicht. Dennoch klagten einige Teilnehmer über schlechten Schlaf - auch dann, wenn die Basisstation gar nicht in Betrieb war. Dabei handelte es sich vorwiegend um Personen, die bei einer vorherigen Befragung schon angegeben hatten, dass sie glauben, Mobilfunkstationen könnten möglicherweise einen Einfluss auf die Gesundheit haben.
Die Wissenschaftler der Charité sehen darin eine Bestätigung des "Nocebo-Effekts", der sich auch schon in vorhergehenden Untersuchungen zu Mobilfunkstationen gezeigt hatte.
Der Volltext der bei "arte" erwähnten Charité-Studie kann unter http://url.qso4you.com/37t abgerufen werden.
Der "arte"-Beitrag "Handy - strahlendes Risiko?" ist (zeitlich befristet) unter www.arte.tv zu finden.
Bildquelle: ARTE Television