IT News KW 22/2014

Aktuelle Folge der IT News zur NSA-Affäre, TrueCrypt, Googles Autos, ICE HotSpots und vielem mehr.

Linux Mint 17 released

Am vergangenem Sonntag wurde die Version 17 von Linux Mint veröffentlicht. Das System hat einen Systemunterbau von Ubuntu 14.04 LTS und es wird bis April 2019 mit Updates versorgt. Das DVD-Image von Mint Qiana steht zum Download in 32- und 64-Bit bereit.

Google in Verhandlungen mit Satellitenfoto-Startup

Nach US-Medieninformationen verhandelt Google derzeit mit dem Startup Skybox Imaging über eine eventuelle Übernahme. Das Unternehmen ist speziallisiert auf hochauflösende Satellitenaufnahmen. Im November schoss Skybox den SkySat-1 ins All. Dieser wiegt nur 100 Gramm und liefert metergenaue Bild-Aufnahme der Erdoberfläche. Außerdem können Videos mit einer länge von 90 Sekunden und 30 Frames in der Sekunde aufgezeichnet werden. Was Google mit dem Unternehmen vor hat, ist derzeit noch unklar.

LTE bei E-Plus kostenlos bis Jahresende

Alle Kunden von E-Plus können den Mobilfunkstandard LTE kostenlos bis Ende 2014 nutzen. Diese Regelung ist auch für alle Partner und Marken gültig. Voraussetzung für die Nutzung ist ein LTE-fähiges Smartphone, Tablet oder Surfstick. iPhone-Besitzer können von der Regelung noch nicht profitieren, da Apple scheinbar das Netz noch nicht freigeschalten hat.

Google Play unterstützt jetzt mobile Browser

Der Google Play Store lässt sich jetzt auch über mobile Browserversionen öffnen. Früher war ein Zugriff nur über die App oder über eine nicht für mobile Geräte optimierte Seite möglich. Das Design und die Benutzerführung ähneln der Google-Play-App.

Experte warnt vor unsicherer Gesundheits-IT

Der Experte Fred Trotter von Open Source Health erwartet in der nächsten Zeit, größere Leaks im Bereich der Gesundheits-IT. "Bisher sind wir von größeren Leaks verschont geblieben", so der Experte. Attacken auf solche Infrastrukturen sind sehr problematisch, da diese Systeme viele persönliche Daten verwalten. Trotter meint, dass die Hersteller nicht rechtzeitig auf Bedrohungen wie z. B. den Heartbleed-Bug reagieren könnten.

Google muss Links entfernen

Google muss Links zu personenbezogenen Daten löschen. Das hat der Europäische Gerichtshof am letzten Dienstag in Luxemburg entschieden. Das Urteil leitet sich aus der EU-Datenschutzrichtlinie ab. Ein Spanier klagte, da bei der Eingabe seines Namens in der Suchmaske, Artikel über die Zwangsversteigerung seines Hauses angezeigt wurden. Die Entscheidung ist nicht nur für Suchmaschinen relevant. Auch die Betreiber der Internetseiten müssen auf Klicks verzichten. Datenschützer haben das Verfahren zur Löschung der Links bereits kritisiert, da Google für die Löschung einen Scan eines gültigen Ausweises verlangt.

Avast-Forum gehackt

Nach einem Hackerangriff ist das Forum des Antivirenherstellers Avast jetzt offline. Unbekannte konnten Nutzernamen, E-Mailadressen und verschlüsselte Passwörter von 350.000 Nutzern entwenden. Der Betreiber vermutet, dass die Angreifer viele der Kennwörter entschlüsseln können. Kundendaten sind aber nicht betroffen. Mitglieder des Forums sollten das Passwort nicht mehr verwenden und wenn nötig auch auf anderen Plattformen, dieses gegen ein anderes austauschen. Avast verwendete die freie Foren-Software Simple Maschines Forum. Derzeit gibt es Hinweise darauf, dass eine veraltete Version im Einsatz war.

Polizei lässt torrentz.eu vom Netz nehmen

Die BitTorrentsuchmaschine Torrentz war zeitweise nicht erreichbar. Hinter dem vermeintlichen Ausfall steckt die britische Polizei. Nach Aufforderung der britischen Polizei wurde die Seite aus dem DNS entfernt. Dieser Schritt wurde wieder rückgängig gemacht, nachdem sich das Team von Torrentz beim Hoster beschwerte. Die britische Polizei kömpft seit einigen Monaten gegen die Seite an. Sie fordert die Löschung aller urheberrechtsverletzenden Links in der Suche.

Mehr HotSpots in deutschen ICEs

Die Deutsche Bahn verspricht besseren WLAN-Zugang in ihren ICEs. Bis Ende diesen Jahres soll der technische Ausbau, des 5200 Kilometer langen ICE-Hauptnetzes abgeschlossen sein. Beretis 3000 Kilometer des Streckennetzes verfügen über den HotSpot Service. Die Anzahl der Züge mit WLAN soll von 200 auf 255 steigen. Die HotSpots sind kostenpflichtig und werden in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom betrieben.

Amazons AWS mit Verschlüsselung

Nutzer der Amazon Cloud Services können jetzt mit einfachen Mitteln, die auf dem virtuellen Laufwerk gespeicherten Daten verschlüsseln. Wenn jemand ein verschlüsseltes EBS-Volume erstellt und einer geeigneten Instanzen zugeordnet hat, sind alle Daten und Snapshots auf diesem Volumen automatisch verschlüsselt. Die Verschlüsselung kann in allen AWS-Regionen zusätzliche Kosten genutzt werden.

ProSiebenSat. 1 veröffentlicht die App 7TV

Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 veröffentlicht seine Livestream App 7TV. Mit der App können Nutzer durch Zahlung einer monatlichen Abogebühr von 3 Euro, das Fersehprogramm der Senderkette live auf dem mobilen Geräten sehen. Neben den Liveinhalten kann auf ein siebentägiges Sendungsarchiv zugegriffen werden. Die Archivinhalte sind kostenlos abrufbar. Die App ist für iOS und Android verfügbar.

netzpolitik.org für Grimme Online Award nachnominiert

Der Blog netzpolitik.org ist von der Jury des Grimme-Instituts für dessen Online Award nachnominiert worden. Erlaubt sind bis zu zwei Nachnominierungen. "Mit tagesaktuellen Beiträgen sorgt netzpolitik.org nicht nur für eine Ausstrahlung in diverse Netz- und Medienöffentlichkeiten, sondern auch für eine zunehmende Beachtung im politischen Diskurs", teilte die Jury mit. Das Weblog wird von Markus Beckedahl betrieben. Auch der YouTuber Lefloid ist mit seinem News-Format LeNews beim Grimme Online Award nominiert.

Weitere Schwachstellen bei eBay entdeckt

Nach dem Leak der eBay Datenbank wurde nun die Nutzer gezwungen ihr Kennwort zu ändern. Desweiteren wurden zwei Cross-Site-Scripting-Lücken im Registrierungsprozess gefunden. Diese wurden vom deutschen Sicherheitsforscher Stefan Schurtz entdeckt. Schurtz habe nach eigenen Angaben eBay bereits Ende Januar auf die Lücke aufmerksam gemacht.

Google baut eigenes Auto

Google wird bald eigene selbstfahrende Autos bauen und diese in seine Test mit einbeziehen. Die Automobile mit dem gewöhnungsbedürftigen Aussehen verfügen über einen Elektro-Antrieb und verzichten komplett auf Lenkrad und Pedale. Der Konzern möchte zunächst 100 Testfahrzeuge bauen. Bis ein solches Fahrzeug serienreif ist, werden noch einige Jahre vergehen. Google arbeitet seit Jahren an der Technik für selbstfahrende Autos.

Skype soll Gespräche in Echtzeit übersetzen

Microsoft möchte die Beta zum Skype Translator noch Ende des Jahres veröffentlichen. Dieser soll dann in Echtzeit Gespräche übersetzen können. Die Übersetzung wird dann als Audio ausgegeben. Für die Übersetzung muss allerdings ein Satz oder eine Äußerung abgeschlossen sein, um den Translator eine gramatikalische Strukturenerkennung zu ermöglichen. Bei einer Live-Präsentation zeigte sich, dass die Übersetzungen Google Translate Qualität haben. Für die Kommunikation zwischen zwei Menschen, die keine gemeinsame Sprache sprechen, dürfte die Funktion aber trotzdem sehr hilfreich sein.

YouTube-Video knackt die 2 Mrd Views

Zum ersten Mal hat ein YouTube Video die zwei Milliarden View Marke geknackt. Der Hit Gangnam Style des südkoreanischen Rappers Psy überschritt am letzten Samstag die Schwelle von zwei Milliarden Aufrufen. Der Song Baby von Justin Bieber hat mit 1,04 Milliarden die zweitmeisten Aufrufe.

Truecrypt ist nicht sicher

Auf der Internetseite des weit verbreiteten Verschlüsselungsprogramms Truecrypt wird derzeit vor der eigenen Software gewarnt. Wörtlich heißt es dort: "WARNUNG: Die Nutzung von Truecrypt ist unsicher, da nicht behobene Sicherheitslücken vorhanden sein können". Anschließend wird erklärt, wie der Nutzer die Windows Verschlüsselung Bitlocker einsetzen kann. Die Meldung verunsichert viele Nutzer. Ein vor kurzer Zeit durchgeführtes Sicherheitsaudit der Software brachte keine nennenswerten Sicherheitslücken ans Tageslicht. Eine zweites Audit steht im Moment noch aus. Die aktuell auf der Internetseite angebotene Version erlaubt nur noch die Entschlüsselung der Daten. Derzeit brodelt die Gerüchteküche im Netz. Es gibt Vermutungen, dass US-Behörden hinter der Einstellung des Projekts stecken. Laut einer Twitterkonversation mit einem der Entwickler, bestehe kein Interesse an der weiteren Fortführung des Projektes. Allerdings lässt diese Aussage noch viele Fragen offen und eine Verwicklung von US-Behörden ist dabei immer noch nicht ausgeschlossen. Bei derartigen Maßnahmen werden die Diensteanbieter mit sogenannten National Security Lettern dazu verpflichtet, Stillschweigen zu bewahren.

Smartwaches von Microsoft

Microsoft möchte angeblich jetzt auch in den Markt für Smartwatches einsteigen. Medienberichten zufolge möchte der Softwareriese eine eigene Uhr entwickeln, welche dann auch mit den konkurierenden Betriebssystemen iOS und Android kompatibel sein soll.

Siemens möchte 11.600 Stellen streichen

Wegen des Konzernumbaus möchte der Siemens-Chef Joe Kaeser offenbar 11.600 Stellen abbauen. Dadurch soll bis 2016 rund eine Milliarde Euro gespart werden. Wieviele Stellen in Deutschland davon betroffen sind ist noch unklar. Weltweit hat Siemens 360.000 Beschäftigte, wovon 120.000 in Deutschland beschäftigt werden.

BKA gleicht Fingerabdrücke mit US-Behörden ab

In zwei Wochen will das Bundeskriminalamt mit den Tests zur Weitergabe von sensiblen personenbezogenen Informationen über Deutsche an die USA beginnen. Das Projekt soll trotz der NSA-Affäre gestartet werden. Die Technik für das Austauschsystem stammt von den US-Unternehmen Morpho, Hewlett-Packard und VMware. Bürgerrechtler und die Opposition kritisieren das Vorhaben.

200.000 FTP-Passwörter gestohlen

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat aus einer unbekannten Quelle Benutzernamen und Passwörter für tausende FTP-Server erhalten. Die gekaperten Server werden genutzt, um Schadcode zu verbreiten. Die Behörde musste 600 deutsche Hosting-Provider anschreiben. Die Hoster werden aufgefordert, die Informationen an ihre Kunden weiterzugeben. Die Herkunft der Daten ist noch nicht bekannt. Möglicherweise stammen die Datensätze von infizierten Windows PCs, auf denen die FTP-Accounts eingespeichert waren.

BND möchte soziale Netzwerke in echtzeit überwachen

Aus einem Bericht der Süddeutschen Zeitung geht hervor, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) offenbar im großen Stil soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook in Echtzeit auswerten möchte. Das Programm soll bis 2020 laufen und rund 300 Millionen Euro kosten.

NSA scant Netz nach Gesichtern

Einem Bericht der New York Times zufolge, wertet der amerikanische Geheimdienst täglich mehrere Millionen Fotos aus dem Netz mit einer Gesichtserkennungssoftware aus. Der Geheimdienst erhoffe sich dadurch "das Auffinden von Zielpersonen rund um die Welt zu revolutionieren". Als Datenquellen werden Mails, soziale Netze wie Facebook und Videokonferenzen angezapft.

Über den Autor

Steffen Kolb Gründer und Projektleiter
ITler aus Leidenschaft, der sich seit über 10 Jahren mit Serversystemen beschäftigt. Außerdem SysAdmin, Webvideoproduzent, Metalhead, Gründer und Geschäftsführer von QSO4YOU (Services)