Die wichtigsten Themen aus der IT Woche KW 19/2014. Unter anderem mit den Themen 800 MBit Internetanschlüsse in Deutschland und Datenpanne bei Kabel BW.
Kabel Deutschland: Internetanschlüsse mit 800 Mbit/s
Kabel Deutschland plant in den nächsten Jahren in Bayern den Ausbau von Internetanschlüssen mit 600 bis 800 Mbit/s Übertragungsraten. Das verkündete der Kabel Deutschland Chef Manuel Cubero auf dem bayerischen IT-Gipfel in der Münchener Residenz. Das Kabelnetz des Providers wird weiterhin ein Shared-Medium, auf dem sich alle Nutzer die Bandbreite teilen bleiben. Ministerpräsident Horst Seehofer kündigte die Erhöhung der Ausgaben für die Digitalisierung Bayerns an.
Air Berlin erlaubt Tablets und Smartphones während Start und Landung
Bei Air Berlin können Passagiere jetzt während des gesamten Flugs ihre elektronischen Begleiter nutzen. Die behördliche Genehmigung liegt jetzt vor. Zuvor haben bereits Lufthansa und Ryanair die neue Regelung umgesetzt. Bislang war die Nutzung von Smartphones, Tablets und Notebooks während des Starts und der Landung verboten und mussten ausgeschalten werden.
XBMC 13 mit 3D-Wiedergabe
Die Version 13 des freien Medien Centers XBMC unterstützt jetzt auch stereoskopische 3D-Wiedergaben. Außerdem liefert die Software neue Features wie z. B. Hardwarebeschleunigung unter Android. Empfohlen wird Android 4.0 oder höher. Generell ist das browsen der Medienbibliotheken und das Starten von Videos deutlich schneller geworden. Allerdings unterstützt XBMC kein Hardware-Decoding bei den 3D-Formaten und auch bei 3D-Blu-rays muss das freie Media Center weiterhin passen.
Nokia investiert 100 Millionen Dollar in vernetzte Autos
Nokia setzt nach dem Verkauf der Handy-Sparte auf innovative Projekte zum Thema vernetztes Automobil. Der finnische Konzern möchte laut einer Ankündigung am vergangenen Montag 100 Millionen Dollar für derartige Projekte aufbringen. Die Firma ist derzeit bereits mit dem Kartendienst HERE in der Autobranche aktiv.
Vodafone: VDSL Probleme in Berlin
Im Vodafone Forum häufen sich die Beschwerden von Berliner Kunden über zu langsames Internet in den Abendstunden von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr. Den Forenbeiträgen nach, muss der Fehler schon seit Anfang März des Öfteren auftreten. Ein Sprecher von Vodafone bestätigte die Geschwindigkeitsprobleme. Außerdem versicherte er, dass man alles tue, um die Engpässe zu beheben. Gerade werden weitere VDSL-Kapazitäten bei der Telekom eingekauft. Laut Sprecher Petendorf sollen die Änderungen so schnell wie möglich im Netz umgesetzt werden. Er bittet betroffene Nutzer die „die vorübergehende Einschränkung zu entschuldigen“.
Hackerangriff auf Belgiens Außenministerium
Mit einem Virus haben bisher unbekannte versucht, Dokumente zur Ukraine-Krise von den Servern des belgischen Außenministeriums zu kopieren. Der militärische Geheimdienst hatte die Lücke zusammen mit dem Ministerium erkannt. Die Behörden prüfen zur Zeit noch die Auswirkungen und versuchen die Identität des Angreifers herauszufinden.
Firefox bleibt werbefrei
Vor einigen Wochen hatte Mozilla angekündigt, seinen freien Webbrowser Firefox in Zukunft mit Werbung zu finanzieren. Diese sollte auf leere Tabs geschalten werden. Damals begrüßte die Chefin der Mozilla-Stiftung das neue „Feature“ und vermutete, dass die Mehrheit der Nutzer die Neuerung begrüßen wird. Scheinbar irrte sie sich bei der Annahme. Jetzt haben die Entwickler in einem Blogeintrag die Entscheidung revidiert. Mozilla finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Gerade die Suchmaschine Google ist maßgeblich an dem Erhalt des Firefox-Browsers beteiligt. In der nächsten Zeit wird die Stiftung mit dem leeren Platz experimentieren und überlegen welche Informationen in den bisher „leeren“ Tabs angezeigt werden könnten.
Twitter: Passwort per SMS löschen
Wer beim Microbloggingdienst Twitter jetzt sein Passwort vergisst, kann dieses jetzt bequem per SMS zurücksetzen lassen. Bevor das möglich ist, muss die Mobilfunknummer im Profil hinterlegt sein. Twitter verschickt an diese Nummer dann einen sechsstelligen Code der 15 Minuten lang gültig ist. Damit kann man sich dann authentifizieren und das Passwort ändern. Außerdem beobachtet der Dienst jetzt auch das Loginverhalten. Bei Auffälligkeiten bekommt der Accountbesitzer eine Mail und der Loginvorgang wird um eine Sicherheitsfrage ergänzt.
Telekom startet digitale Geldbörse MyWallet
Kunden der Mobilfunktocher T-Mobile der Deutschen Telekom können in Zukunft mit ihrem Handy bezahlen. Das Bezahlsystem MyWallet wurde von der Telekom zehn Monate später als ursprünglich geplant gestartet. Ab Sommer sollen noch digitale Coupons von Hit und Edeka mit der digitalen Brieftasche verwertbar sein. Später sind auch noch Tickets, Fahrscheine, Bonuskarten und mehr angedacht. Der Dienst kann bisher nur von Kunden mit einem Mobilfunkvertrag genutzt werden.
Googles neues Werkzeug fürs moderne Klassenzimmer
Google hat jetzt seiner Plattform für den Bildungsmarkt noch ein Tool für die Verwaltung von Hausaufgaben spendiert. Das Werkzeug soll Lehrern helfen, Hausaufgaben besser zu organisieren und zu verteilen. Das Unternehmen möchte mit seiner Plattform Google Education das papierlose Klassenzimmer etablieren. Neben der Hausaufgabenverwaltung können Kursteilnehmer ihre Projekte und Aufgaben planen. Zur Bildungsplattform gehören ebenfalls integrierte und angepasste Versionen von GMail, Docs und Drive. Die Plattform ist kostenlos und es werden keine Werbeanzeigen geschalten.
Telekom lädt zum Testen ein
Die Telekom bietet mit ihrem neuen Mobilfunktarif „Data Comfort Free“ dem Kunden an, für zweimal 30 Tage oder den Verbrauch von zweimal 5 GB Datenvolumen das LTE-Netz zu testen. Der Tarif ist kostenlos und soll auch automatisch enden. Der Tarif ist für Notebooks und Tablet angedacht. Telefonieren kann man damit nicht. Für die Bestellung müssen die Bankdaten bei der Telekom hinterlegt werden und es wird eine Bonitätsprüfung durchgeführt.
Symantec: Antivirus ist tot!
Eine Virenschutz Ära geht zu Ende. „Antivirus ist tot“, behauptet der Vizepräsident Brian Dye von Symantec. Ausgerechnet der Hersteller des ersten kommerziellen Virenscanners, stellt diese These auf und möchte sich in Zukunft auf die Prävention von Angriffen spezialisieren. Das Unternehmen wird sich jetzt um den Bereich Cybersicherheit kümmern und Opfern von Hackerangriffen helfen. Symantec war Ende der 1980er Jahre Vorreiter mit seiner Antivirus-Software. In den letzten Jahren konnte das Unternehmen nur noch den anderen Herstellern beim expandieren zusehen. Laut Dye werden nur 45 Prozent aller Angriffe mit einer Antivirus-Lösung abgefangen. Hierzulande kritisiert der deutsche Hersteller G Data die provokante Aussage.Laut G Data entdecken die G Ddata SecurityLabs täglich mehr als 8.000 neue Computerschädlinge. "Bei der Malware-Bekämpfung spielen die Reaktionsgeschwindigkeit auf neue Bedrohungen und die Leistungsfähigkeit der eingebundenen Technologien eine wichtige Rolle. Antivirensoftware, die lediglich auf signaturbasierte Verfahren der Schadcodeerkennung setzt, hat hier längst ausgedient", erklärt der Leiter der G Data SecurityLabs, Ralf Benzmüller.
Sicherheitsprobleme bei URL-Shortener Bitly
Auf seinem Blog teilte der beliebte Linkverkürzer mit, dass die Plattform Opfer eines Angriffs wurde. Vermutlich wurden Passwörter abgegriffen. Jeder Nutzer sollte umgehend sein Kennwort ändern. Die Verbindungen zu Facebook- und Twitter-Accounts wurden sicherheitshalber gelöscht. Diese können anschließend wieder neu eingerichtet werden. Die Sicherheitsprobleme wurden laut dem Firmenchef Mark Josephson behoben.
Deutschlands Lehrer sind keine IT-Muffel
Das Deutschlands Lehrer keine IT-Muffel sind, zeigt eine Studie des Branchenverbandes Bitkom. Im Gegensatz zum Lehrer Klischee sind viele Lehrkräfte Teil der digitalen Welt und bringen sogar ihr privates Notebook mit in den Unterricht. Alle weiterführenden Schulen sind mittlerweile vollständig an das Internet angeschlossen. Die Ausstattung der Schule ist von Schulform zu Schulform kaum unterschiedlich. Deshalb sehen sich 57 Prozent des Lehrpersonals gezwungen, auf Technik aus dem privaten Haushalt zurückzugreifen.
Facebook verschwendet Datenvolumen
Facebook startet Videos innerhalb seiner App automatisch und erzeugt dadurch ein immenses Datenaufkommen. Gerade für App-Nutzer welche sich im mobilen Datennetz befinden kann der Spaß schnell sehr teuer werden. Die Video werden auch bei Roaming gestreamt. Im Ausland kann deshalb die Handyrechnung durch die Facebook-Nutzung schnell mal in die hunderte von Euros gehen. Aber auch innerhalb Deutschlands ist durch die Autoplayfunktion das Datenvolumen schnell erschöpft. Eventuell mit Content, den man sonst nie angeklickt hätte. Bei der Einführung dieser Funktion hatte Facebook eigentlich versprochen, dass Videos nur im WLAN automatisch abgespielt werden. Für Facebook ist diese Funktion aber nur mit Mobilfunk interessant, denn es werden hierüber dem Nutzer auch Werbeinhalte präsentiert.
KAZAM tauscht Display kostenlos
Nach einigen Verzögerungen kommen nun auch in Deutschland die ersten Android Smartphones von Kazam auf den Markt. Die Dual-SIM-Geräte haben alle eine Displaygarantie. Der britische Anbieter gibt auf die Displays eine einjährige Garantie, welche im Preis mit inbegriffen ist. In dieser Garantie ist der einmalige Tausch des Displays innerhalb des ersten Jahres nach dem Kauf enthalten. Wenn dem Kunden also das Smartphone-Display kaputt geht, wird es ohne weitere Rückfragen ausgetauscht.
Sky übeträgt Fußballspiel in Ultra-HD
Sky hat weltweit erstmals ein Fußballspiel live in Utra-HD über Satellit übertragen. Nach eigenen Angaben strahlte der Sender am 26. April als erste TV-Station weltweit über Satellit ein Fußballspiel live in der Ultra-HD-Auflösung mit 3840 × 2160 Pixeln mit 50 Bildern pro Sekunde (2160p50) aus. Für die Bundesligaübertragung vom FC Bayern München und dem SV Werder Bremen kamen sechs 4K-Kameras zum Einsatz. Das Bildmaterial wurden dann im Ü-Wagen auf Ultra-HD hochkonvertiert. Bereits im Dezember 2012 hatte Sky ein Fußballspiel in 4K für Testzwecke aufgezeichnet. Bis die Bundesliga in 4K über den heimischen Fernseher flimmert muss noch einiges erledigt werden.
Wer kennt wen schließt zum 2. Juni
Das soziale Netzwerk „Wer kennt wen“ wird zum 2 Juni geschlossen. Vor wenigen Jahren war die Plattform in Deutschland noch die Nummer zwei. Jetzt konnte sich Facebook durchsetzen. RTL Interactive teilte bereits Ende März mit, dass sie ab Mitte des Jahres das Portal nicht mehr weiter betreiben werden. Die 40 Mitarbeiter nehmen jetzt neue Aufgaben innerhalb der RTL Mediengruppe wahr. Die verbleibenden Nutzer werden per Mail über die Schließung informiert. Bis 1. Juni können die persönlichen Daten mittels Exportfunktion gesichert werden.
Datenpanne bei Kabel BW
Der Kabelnetzbetreiber hat eine Sicherheitslücke in seinem „sag es uns“ Gewinnspiel. Ein Programmierfehler führte dazu, dass Name und Adressen der Teilnehmer im Klartext auslesbar waren. Der Angreifer musste lediglich den Netzwerktraffic beim Laden der Gewinnspielseite mitschneiden. Bei dem Gewinnspiel geht es darum, ein möglichst originelles Wort aus Einzelteilen zusammenzubauen, um die Nutzung eines Breitbandinternetanschlusses zu beschreiben. Der heise Zeitschriftenverlag wurde von einem Leser auf das Problem aufmerksam gemacht. Dieser informierte umgehend Kabel BW. Am selben Tag wurde die Lücke noch geschlossen. Das Gewinnspiel geht erst wieder komplett online, wenn die Sicherheitslücke zuverlässig geschlossen ist, so die Informationen von Kabel BW.
ProSieben Sat.1 mit eigener Streaming App
Ab Sommer wird das TV Programm der Pro Sieben Sat.1 Gruppe auch auf dem Smartphone und Tablet verfügbar sein. Die Senderkette möchte im Juni eine TV-App mit dem Namen „Seven TV“ in die App-Stores bringen. Wie die AFZ berichtet soll diese dann wohl 2,99 Euro monatlich kosten. Die App bietet neben den Livestreams der Pro Sieben Sat.1 Sender auch ein sieben tägiges Programmarchiv.