Nachdem Marvin jetzt schon einige Teile vom Let's Play Total War Rome 2 veröffentlicht hat, möchte er nun mit einem Testbericht seine Meinung zum Game kundgeben. Fest steht aber jetzt schon, dass es noch viele neue Folgen geben wird.
Vor ein paar Monaten haben wir über das neue Spiel Rome 2 von Creative Assembly und SEGA berichtet und eine kleine Vorschau erstellt. Jetzt ein paar Monate später kann man erst wirklich sagen ist das Spiel der Hammer wie sein Vorgänger oder der größte Flop den die beiden Firmen produziert haben.
Fakten
Zunächst ein paar Eckdaten, im dem Spiel geht es im Einzel- oder Mehrspielermodus der Kampagne darum die Antike Welt zu erobern und alle Gegner zu vernichten oder zu versklaven. Die Antike Welt in Rome erstreckt sich von Spanien nach Baktrien, das heutige Afghanistan und von Großbritannien bis zur Nordküste Afrikas. In dieser riesigen Welt gilt es sich gegen andere Völker zu behaupten, Handel zu treiben, Städte auszubauen, Armeen aufstellen und natürlich riesige Schlachten zu schlagen. Soweit so gut, aber ist das alles gelungen?
Grafik und Gestaltung
In einem Punkt kann man wirklich nur gutes Aussprechen und zwar im Thema Grafik, alles von den Soldaten bis zu den Städten und Schiffen wurde wunderbar designt. Städte wie Dörfer besitzen Stadtzentren, mühsam angelegte Gärten und wunderschöne Darstellungen der Götter oder des täglichen Lebens an den Wänden der Häuser. Das Meer ist ebenfalls sehr gut gelungen und alleine schon der Einfluss auf die Soldaten, wenn sie durch Wälder schleichen, sich Straßenkämpfe liefern oder über offene Ebenen rennen ist gewaltig.
Performance
So gut wie in Rome 1 ist es nicht, aber wieso bleiben Pikeniere einfach stehen, missachten Befehle oder lassen sich ohne Gegenwehr einfach niedermetzeln?! Bei die den Punkten haben die Hersteller meiner Meinung nach total versagt. Soldaten befolgen keine Befehle, rennen freiwillig in die Gegnerische Phalanx der Piken, bleiben mitten auf dem Schlachtfeld stehen oder rennen ins nirgendwo. Weiterhin gibt es einfach zu viele Einheiten die fast unsterblich sind, so sind zum Beispiel Sichelstreitwägen ohne Piken und schwerer Kavallerie nicht zu stoppen ohne riesige Verluste. So schafft es eine Einheit davon bis zu 500 Soldaten zu töten, bevor auch nur eine Einheit stirbt. Das gleiche gilt für schwere indische gepanzerte Elefanten, nicht nur das ihre Afrikanischen Brüder keine Chancen haben auch Nahkämpfer werden einfach überrannt und totgetrampelt, außer man hat nicht gerade irgendwo eine Einheit Elite Pikeniere rumstehen, die grad nichts zu tun haben… Weiterhin sind diese overpowered Elefanten nur sehr schwer durch den Beschuss der Fernkämpfer zu stoppen, sollte die Elefanten dann jedoch Amok laufen geht die Welt unter. Erst reißen sie hunderte von Soldaten mit in den Tod und Sterben dann nur sehr langsam, außer der Gegner hat nicht gerade Mitleid mit seinem Mitspieler und bringt seine eigenen Elefanten um. Weiterhin ist es unmöglich diese mit Kavallerie zu stoppen näherten sich diese auch nur bekommen die Pferde, was natürlich ist, Angst und die Moral, der wichtigste Faktor im gesamten Schlachtengeschehen, sinkt stark. Sollten dann auch nur 20 Kavalleristen getötet werden sind die berittenen Einheiten gebrochen und fliehen in heillosem Durcheinander. Nun ja wenn die Elefanten dann tot sind dürfte sich ein kleiner Teil der Armee tot, geflohen oder sich in Auflösung befinden.
Nun ja dann gibt es natürlich auch noch die Eliteschwertkämpfer die zwar jetzt teurer sind im Multiplayer aber selbst Piken frontal zerlegen, Kavallerie Anstürmen trotzen und deren Moral nur dann am Boden ist, wenn nur noch 10 Mann stehen. Wirklich positiv ist diese Truppen halten viel aus, teilen auch viel aus und bereiten dem Gegner auch mal gerne Kopfzerbrechen.
Weiter zu den Fernkämpfern, dort gibt es nicht viel Schlechtes, bis auf das Plänkler ein wenig zu stark sind, da diese selbst die römische Schildkrötenformation schnell zerlegen können. Bogenschützen und Steinschleuderer verrichten ihre Arbeit zuverlässig und schnell. Weiterhin können Bogenschützen mittels dem „Schweren Schuss“ sogar Pikenreihen aus der Entfernung komplett zerstören oder Löcher schaffen in welche die Nahkämpfer rein stürmen. Weiterhin sind die Söldnerbogenschützen und Steinschleuderer stärker als normale, wie schon in Rome 1 was für ihren Preis völlig gerechtfertigt ist.
Nun kommen wir zu den Kavalleristen, man unterscheidet zwischen 2 Typen, die einen sind für das durchbrechen der Feindlichen Lienen gut geeignet die anderen für den Nahkampf gegen andere Berittene. Insgesamt sind diese wie in dem Vorgänger sehr gut ausgeglichen und finden sich so gut wie in jeder Armee wieder.
Und zuletzt die Artillerie, bei dieser gibt es nichts auszusetzen sind fair und teuer und einen kleinen Bonus gab es auch, man konnte selber damit schießen und somit bei Bedarf genauer und effizienter arbeiten.
Nachdem ich mich zu jeder Einzelner Einheitentypen ausgelassen habe kommen wir nun zu den Fraktionen. Alle Fraktionen sind stark, wäre da nicht die Diplomatie. Großmächte wie Rom sterben nach der 20. Runde, da sie niemanden angreifen können ohne gleich von Karthago oder irgendwelchen Rebellen überrannt zu werden. Weiterhin ist es in der Kampagne einfach sich von Stadt zu Stadt zu begeben auch auf dem Modus Legendär. Man braucht nur 2 Full Stack Armeen ein wenig taktisches Kalkül und schon kann man die KI-Camper platt machen. Diese hocken nur in ihren Städten rum und machen ab und zu was vielleicht mal eine andere Stadt einnehmen oder Aufstände niederschlagen. Wenn sie jedoch einmal richtig in Fahrt kommen darf man diese nicht unterschätzen, Großmächte wie Parthien oder Parthava kommen plötzlich mit Armeen an, die sie gar nicht finanzieren können überrennen deine Garnison und stehen wenn man Pech hat vor der Hauptstadt. Sollte dies passieren zeigt das auch schon wieder wie gerissen die KI selten sein kann.
Das leidige Problem mit der KI
Nun zur KI, diese ist leider abgrundtief schlecht. Ein Beispiel ich habe es auch während des Baktrien LP’s geschafft mit einer Garnison Armee eine andere große mir überlegene Armee zu schlagen. Die KI lässt ihre Truppen nicht weglaufen und angreifen sollten diese unter schwerem Beschuss stehen, nein sie holt sogar noch mehr Einheiten. Dadurch ist es ein Einfaches die Einheiten auszulöschen und den Rest mit seinen Nahkämpfen zu überrollen.
Des Weiteren lässt die KI ihre Truppen in die Pikenreihen der Gegner rein rennen und reihenweise sterben. Wenigsten mit der Kavallerie versucht diese ab und zu meine Truppen zu um rundenwerden dann jedoch von Hopliten aufgehalten. Das war dann schon die Schlacht. Wirklich spannende erlebt man nur in der KOOP Kampagne die ein wenig verbuggt ist oder in Onlineschlachten.
Nun zur KOOP Kampagne und Online Gefechten. Die Kampagne läuft wenn man Glück hat flüssig vereinzelt buggt es ein bisschen aber sonst wurde das Spielerlebnis durch die Patches bisher sehr gut verbessert und Fehler behoben.
Online Gefechte
Online Gefechte sind eine Sachen für sich. Frei wählbare Maps der Kampagnen Karte, Tages und Klima Einstellungen sind genauso wie beim Vorgänger, jedoch gibt es nur noch Team oder Einzelgefechte da spiele wie 2vs2vs2 nicht mehr möglich sind. Dies trübt das Spielerlebnis genauso wie, dass seit dem letzten Patch der Gegner die Aufstellung des Hosts sehen kann und sich somit einen gewaltigen Taktischen Vorteil erarbeiten kann. Sonst ist es positiv, dass sogut wie immer ein Spieler zum spielen verfügbar ist sei es im Online Gefecht oder Schnellen Spiel. Siege in einem schnellen Gefecht werden verzeichnet und man bekommt dadurch einen Platz in der Weltweiten Rangliste zugeteilt. Ein Manko ist jedoch, dass man immer häufiger auf Spammer Armeen trifft, wie zum Beispiel nur berittene Fernkämpfer. Ansonsten muss man SEGA und CA loben dort haben sie so gut wie nichts schlecht gemacht wie in den anderen Spielteilen.
Fazit
Mein persönliches Fazit ist, dass SEGA und CA noch viele Patches nachreichen müssen bis das Spiel stabil und flüssig läuft in allen Bereichen. Desweiteren Spiele ich lieber Online, da dort die Gegner einfach besser sind und die Gefechte spannderen sind. Eine weitere Frage wirft sich mir auf wieso haben sie nicht gewartet und erst den Großteil der Bugs entfernt und es 2014 als fast Bugfreie Version rausgebracht? Dadurch haben sie viele treue Spieler verloren, selbst ich habe damit gehadert ob ich mir nicht besser ein anderes Spiel kaufen soll und warte bis das Spiel besser geworden ist. Wirklich loben muss man jedoch, dass alle 2 Wochen neue Patches rauskommen welche Fehler beheben, dass dies so rasch geht hätte ich nicht gedacht.
Weiterhin sind diese ganzen Fehler in dem momentanen Baktrien LP zu beobachten und den folgenden Online Schlachten. Wenn die Entwickler weiterhin sich so gut um das Spiel kümmern wird daraus ein wirkliches gutes Spiel. Momentan bewegt es sich wirklich auf der Mittelgrenze zwischen Top und Flop, sollte wie oben erwähnt sich vieles bessern ist es wirklich Top und eine Kaufempfehlung für alle Strategen und die die es werden wollen.
Bildquelle: SEGA